Erfolgreiche  «Young Oncologist»-Projekte

SCF will Förderung junger Forschenden weiter ausbauen

30. Juli 2024: Vor einem Jahr hat der Stiftungsrat beschlossen, unter dem Titel «Young Oncologist» zusätzlich zu anderen Schwerpunkten der SCF ein neues Förderprogramm aufzusetzen, das sich speziell an jüngere Forschende und Mediziner richtet. Ihnen gemein ist, dass sie innovative Projekte mit hohem Bezug zur Onkologie verfolgen, aber kaum Chancen haben, mit ihren Forschungsthemen schon in die grossen Förderprogramme aufgenommen zu werden. Die Initiative erweist sich als Erfolg; bisher hat die Stiftung 6 Projektanträge bewilligt. Sie plant, das Programm weiter auszubauen. Besonders erfreulich ist, dass auch die Forschenden Anerkennung erfahren. So wurde vor kurzem beispielsweise PD Dr. Tobias Weiss für seine Forschung an einem neuen Bluttest ausgezeichnet. Dabei werden extrazelluläre Vesikel im Blut von malignen Hirntumor-Patienten detektiert. Seine Arbeit wurde mit dem Georg Friedrich Götz-Preis für hervorragende, international anerkannte Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder klinischen Forschung geehrt. Einige der Geförderten nehmen in kurzen Video-Clips gleich selbst Stellung zu ihren Projekten, zu finden unter der Rubrik "Projekte".

Parlament bejaht einen nationalen Krebsplan

Bundesrat wird mit der Ausarbeitung beauftragt


1. März 2024: Das neue Jahr hat für unsere Stiftung erfreulich begonnen. Nachdem der Ständerat im letzten Sommer bereits zustimmte, hat der Nationalrat nun Ende Februar mit 128 zu 54 Stimmen ebenfalls klar Ja gesagt zur Motion «Nationaler Krebsplan». Damit wird der Bundesrat entgegen seinem Willen beauftragt, auf der Basis der nationalen Strategie gegen Krebs von 2014-2020 unter Einbezug der Kantone sowie relevanter Organisationen, Expertinnen und Experten einen nationalen Krebsplan zu erarbeiten. Die SCF hat dies zusammen mit Partnerorganisationen immer wieder gefordert und ist daher sehr erfreut über dieses klare Votum des Parlaments. Finanziell wiederum hat uns die Verkaufsaktion der Verkaufsaktion der Maestrani Schweizer Schokoladen AG am Flughafen Genf gefreut, in die wir dank unserem Netzwerk eingebunden wurden. Der traditionsreiche Hersteller hochwertiger Schokoladen mit Sitz in Flawil hat pro verkauftes Produkt einen Teil des Erlöses als Spende an die SCF überwiesen. Ganz herzlichen Dank für diese schöne Idee!

Es braucht eine nationale Krebsstrategie 

SCF begrüsst Aufruf zur Kursänderung an den Bundesrat

6. Dezember 2023: Die Schweiz ist derzeit eines der wenigen Länder, das keine national koordinierte Krebsstrategie verfolgt, nachdem der Bundesrat vor vier Jahren entschieden hat, die Nationale Krebsstrategie auslaufen zu lassen. Seither führt das Oncosuisse Forum auf privatwirtschaftlicher Ebene den Krebsplan weiter, jedoch ohne Beteiligung von Bund und Kantonen. Die Vereinigung ist spendenfinanziert. Sie kommt an ihre Grenzen und hat deshalb auch verlangt, dass sich Bund und Kantone beteiligen, was der Bundesrat bisher ablehnte.
 
Nun hat nach der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates auch die Schwesterkommission des Nationalrates den Bundesrat zu einer Kursänderung aufgefordert. Er soll einen Krebsplan auf Basis der Nationalen Strategie gegen Krebs 2014-2020 (NSK) erarbeiten. In die Entwicklung dieses Krebsplans sollen Bund, Kantone, relevante Organisationen und Expertinnen und Experten einbezogen werden. Das entspricht auch einer Forderung der WHO, wonach ihre Mitgliedstaaten einen Krebsplan entwickeln sollten. Auch auf europäischer Ebene wurden im Rahmen des «Europe’s Beating Cancer Plan» bereits entsprechende Aktivitäten eingeführt.
 
Wir begrüssen diesen Entscheid sehr, erkranken doch jedes Jahr alleine in der Schweiz fast 50’000 Menschen neu an Krebs. Es ist daher sinnvoll und dringend angezeigt, dass dem Thema in der Schweiz auch auf Bundes- und Kantonsebene die entsprechende Aufmerksamkeit zuteil kommt.

SCF lanciert Initiative «Young Oncologist»

Gezielte Förderung des Forschungsnachwuchses in der Onkologie

3. Juli 2023: Die SCF unterstützt immer wieder Projekte, die einen innovativen, das Patientenwohl adressierenden und direkt praxisrelevanten Fokus haben. Dabei will die Stiftung mit der neuen Initiative «Young Oncologist» speziell auch junge Onkologinnen und Onkologen unterstützen, die am Anfang ihrer medizinischen Karriere stehen und einen klaren Fokus auf klinische Krebsmedizin (Onkologie, Hämatologie, Radio-Onkologie, Epidemiologie) haben.

Es werden bewusst Projekte gefördert, die aufgrund noch fehlender Forschungserfahrung des Studienleiters nicht auf die Unterstützung grosser Organisationen zählen können. Die Antragstellenden dürfen dabei nicht älter als 40 Jahre sein, keine Kaderstellen oder höhere akademische Funktionen haben, und die Studie muss in der Schweiz durchgeführt und in einem Zeitraum von 3-5 Jahren abgeschlossen werden. 

Die SCF arbeitet dabei auch mit dem Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses (FAN) der Universität Zürich zusammen, der sich dafür einsetzt, dass herausragende, innovative Nachwuchsforscherinnen und -forscher ihr Forschungsprofil stärken, ihre wissenschaftliche Eigenständigkeit unter Beweis stellen und konkrete Schritte ihrer akademischen Karriere planen können.

Wechsel im Präsidium des Stiftungsrates

Silvio Inderbitzin folgt Christoph Meier - zwei neue Mitglieder gewählt


2. Mai 2023: Der Stiftungsrat des SCF hat sich neu konstituiert, als Folge des altersbedingten Ausscheidens unseres langjährigen Präsidenten Christoph Meier und unseres Anwalts Urs J. Hausherr aus dem Gremium. Christoph Meier war mit der Funk Gruppe einer der ersten Donatoren der Stiftung. Er hat in diesen vielen Jahren dank seines privaten und beruflichen Netzwerkes ganz entscheidenden Anteil beim Aufbau und der Weiterentwicklung des SCF gehabt. Urs Hausherr war verantwortlich dafür, dass aus dem damaligen Verein Supporter der Krebsliga Schweiz unsere Stiftung wurde. Für die Geschäftsleitung und den Stiftungsrat war er in allen juristischen und anderen Fragen eine überaus grosse Unterstützung.
 
Als Nachfolger von Christoph Meier zum Präsidenten gewählt hat der Stiftungsrat in seiner letzten Sitzung Dr. Silvio Inderbitzin, langjähriger Stiftungsrat der SCF und ebenfalls Stiftungsrat bei der Krebsforschung. Zudem werden ab Mai als neue Mitglieder Andrea Vögeli, Inhaberin und CEO der SWI SWISS AG, sowie Andreas Casutt, Partner bei Niederer Kraft Frey und VRP von Siegfried Holding AG, dazustossen. Andrea Vögeli bringt wertvolles Wissen aus der Start-up- und Tech-Branche mit, Andreas Casutt ersetzt Urs Hausheer und bringt das juristische Wissen ein.

Ja zu Krebsfrüherkennung und früher Therapie

2. Krebsversorgungsmonitor Schweiz zeigt Normalisierung nach Corona 


9. März 2023: Bereits zum zweiten Mal hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag unseres Mitglieds MSD Schweiz eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung zur Qualität der
Krebsversorgung in der Schweiz durchgeführt. Dabei wurden auch rund 100 Personen
befragt, die aktuell an Krebs leiden oder in der Vergangenheit an einer Krebserkrankung
litten. Die Themen Früherkennung und frühe Therapierung von Krebs sind bei über 90% der
Befragten wichtig bis sehr wichtig. Der Jahresvergleich zeigt auch: Nach zwei Jahren
Pandemie verläuft die Krebsversorgung wieder im Normalbetrieb, Chemo- und Strahlen-
Therapien haben im Vergleich zum Vorjahr um rund 20–25% zugenommen. Interessant: eine
einheitliche, nationale Krebsstrategie stösst bei 84% der Befragten auf ein positives Echo..

Unsere Haltung zur Einzelfallvergütung

Vernehmlassung zur Verordnung über die Krankenversicherung

1. November 2022: Im Herbst 2022 hat das Departement des Innern eine Vernehmlassung zu den geplanten Änderungen bei der Verordnung über die Krankenversicherung und der Krankenpflege-Leistungsverordnung durchgeführt. Wie andere Onko-Organisationen haben auch wir unsere grosse Skepsis gegenüber den vorgeschlagenen Anpassungen betreffend Einzelfallvergütung zum Ausdruck gebracht. Die Sicherstellung der Zugangsgerechtigkeit und der Versorgungssicherheit in der Schweiz ist ein fundamentales Anliegen von uns. Bereits heute werden rund ein Drittel der Betroffenen und fast alle krebskranken Kinder Off-Label behandelt. Diese Zahl wird weiter steigen. Entsprechend müssen die Rahmenbedingungen grundsätzlich überdacht werden und diese als Ausnahmeregelung konzipierten Bestimmungen in einen moderneren regulären Prozess für eine breite Anwendung überführt werden. Die nun in der Revision vorgeschlagene Definition von «therapeutischem Nutzen» als Voraussetzung für eine Kostenübernahme im Einzelfall – mit dem Kriterium von min. 35% Mehrnutzen im Vergleich zu Standardtherapien oder Placebo – würde aber dazu führen, dass Patientinnen und Patienten künftig der Zugang zu lebensnotwendigen Behandlungen verwehrt bliebe. Dies widerspricht fundamental dem Zweck der Verordnungsbestimmungen der Einzelfallvergütung.